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Takayuki Shirakura - Informationen für die erfolgreiche Haltung und Zucht
Nach Gesprächen mit Takayuki Shirakura und eigenen Erfahrung von uns zusammengefaßt in einem Einrichtungsvorschlag




Bienengarnelen und besonders deren Nachwuchs reagieren sehr empfindlich auf Schadstoffe, die sich durch Futterreste, Kot etc. bilden. Auch wenn man meint ein gut eingelaufenes Becken zu haben und keine auffälligen Wasserwerte misst, dass man nicht zu viel füttert und auch sonst alles richtig macht, die Berichte, in denen von Todesfällen und anderen Problemen bei Bienengarnelen berichtet wird, während sich z.B. andere Arten im selben Becken scheinbar wohl fühlen, sind zahlreich und sprechen eine klare Sprache.



• Abhilfe und erste Überlegungen

Hier hilft oft allein die regelmäßige Reinigung der oberen Schichten des Bodengrundes mittels Mulmglocke, da so erhöhte Anreicherungen von Schadstoffen auf dem Bodengrund vermieden werden können, und eventuell eine bessere Filterung, sowie Reduzierung der Futtermengen, bzw. bessere Verteilung, also gleiche Menge aber mehr Fütterungen. Becken mit scheinbar "übertriebener" Filterung und weicherem Wasser laufen bei Bienengarnelen meist besser. Zu starke Strömung sollte aber vermieden werden, das liegt den Tieren nicht so.



• Neueinrichtung eines Zuchtbeckens

Richten wir ein Bienengarnelenzuchtbecken ganz neu ein, so verwenden wir idealerweise ein Bodenfilter, der dafür sorgt, dass der Bodengrund als Filtermedium dient und entstehende Schadstoffe nach unten abgesaugt werden, bevor sie von den Garnelen aufgenommen werden und zu Vergiftungen führen können. Zusätzlich kann man einen Außenfilter betreiben, dessen Ansaugrohr aber mittels feinem Schwamm gegen Ansaugen von Garnelennachwuchs abgesichert werden muss.

Auf den Bodenfilter streuen wir nun direkt Red Bee Sand von Shirakura, der speziell für die Haltung und Zucht für Bienengarnelen hergestellt wird. Durch seine hochporöse Struktur bietet er eine riesige Oberfläche für die Ansiedlung der wichtigen Mikroorganismen und eignet sich so hervorragend als Filtermedium.


Wichtig im Zusammenhang mit Bodenfiltern!

Der Bodengrund sollte eben und gleichmäßig sein, damit er möglichst gut von Wasser durchströmt wird und sich an jeder Stelle Bakterien ansiedeln können. Hügelige Landschaften und/oder nach hinten ansteigende Bodengrundschichten führen zu erheblichen Einbußen in der Filterwirkung, da das Wasser dann nur durch die dünneren Bereiche fließt.


Eine Schicht Zeolith oder andere Filtermedien darunter sind nicht notwendig.

Der Red Bee Sand senkt die Karbonathärte (KH) und den pH-Wert und sorgt bei uns so für ideale Wasserwerte.


Unsere Wasserwerte vorher / nachher...

Messwert ... aus dem Wasserhahn ... nachher im Aquarium
pH-Wert 7,6 6,5 (*1)
Gesamthärte 10° dGh 7° dGh (*2)
Karbonathärte 6° dGh 0° dGh (*3)

pH-Wert unter 7

Ein pH-Wert von unter 7 ist wegen des stark toxisch wirkenden Ammoniaks (NH3) wichtig, da dieses bei einem pH-Wert von über 7 unzureichend in Ammonium (NH4) umgewandelt wird.

Gesamthärte über 5

Ebenfalls wichtig ist eine GH von über 5, da es ansonsten aus Mangel an Mineralien zu Häutungsproblemen kommen kann und sich so besser Mikroorganismen für die Reinigung des Wassers bilden. Hat man schon weiches Ausgangswasser und eine zu geringe GH, so hat Herr Shirakura das Liquid Mineral Ca+ entwickelt, welches nur die GH anhebt und die KH unberührt lässt, und es dient auch der besseren Bakterienentwicklung.

Karbonathärte 0

Eine KH von 0 wird angestrebt, denn das regt die Vermehrung an und soll verhindern, dass es zu langen Vermehrungspausen kommt. In der Natur wird die Vermehrung durch den Beginn der Regenzeit ausgelöst und dann ist auch in den Heimatgewässern keine KH mehr nachweisbar.


Anders als spezieller Bodengrund für Pflanzenaquarien enthält der Red Bee Sand keine Düngemittelzusätze und ist somit absolut ungefährlich für Garnelen.

Durch seine besondere Zusammensetzung bindet er in der Anfangszeit Schadstoffe, die dann von sich langsam entwickelnden Bakterien im Bodengrund abgebaut werden. Entstehen durch Besatz und Futter nicht zu viele Schadstoffe, funktioniert das auch wunderbar und die Nitrifikation entwickelt sich so, dass kein bedenklicher Nitritpeak entsteht. Aus diesem Grund kann man auch nach Aussagen von Herrn Shirakura bereits nach ca. 6 Stunden, wenn sich die Wasserwerte stabilisiert haben, Garnelen einsetzen.


Aber Vorsicht!

Diese Empfehlung ist unserer Meinung nach nicht für Anfänger geeignet und setzt Erfahrung, sowie eine gute Überwachung der Wasserwerte in der Anfangszeit voraus. Wer sicher gehen möchte, der lässt ein Aquarium 3 - 4 Wochen in Ruhe einlaufen.




• Verwendung von Laub, Erlenzapfen, reinem Osmose-, Torf- und anderweitig aufbereitetem Wasser

Auf "Weichmacher" wie viel Laub, viele Erlenzapfen, etc. sollte man verzichten.
Werden viele neue Wurzeln für die Einrichtung genommen, ist es besser diese vorher gut zu wässern.


Wichtiger Hinweis!

Die Verwendung von reinem Osmose-, Torf-, vollentsalztem (VE) Wasser, etc. zum Befüllen eines Aquariums mit Red Bee Sand wird nicht empfohlen. Dies kann die Wirkungsweise des Bodengrundes frühzeitig beenden.



Im Red Bee Sand befinden sich alkalische und saure Bestandteile, die in Ihrer Zusammenwirkung für die Stabilisierung des pH-Wertes bei ca. 6,5 sorgen und langfristig eine Senkung oder Erhöhung des pH-Wertes verhindern. Werden die alkalischen Bestandteile im Bodengrund z.B. durch viel im Wasser befindliche Huminsäure neutralisiert, so wirken nach einiger Zeit nur noch die sauren Bestandteile, was eine unerwünschte Senkung des pH-Wertes unter 6 zur Folge haben kann. Reines Osmosewasser wiederum kann zu einer unnormal schnellen Ablösung verschiedener Bestandteile führen, was die Wirkungszeit des Bodens verkürzt.

Bei empfohlener Anwendung und regelmäßigem Wasserwechsel mit mittelhartem Ausgangswasser von ca. 20% alle zwei Wochen, behält der Red Bee Sand in der Regel seine Wirkung länger als ein Jahr.



• Nitrifikation

Die Reinigung des Wassers in einem Aquarium erfolgt durch Bakterien, die Schadstoffe in unbedenkliche Stoffe umwandeln. Diesen Prozess nenn man Nitrifikation und eine nicht ausreichende Nitrifikation ist wahrscheinlich einer der Hauptgründe für Probleme mit Bienengarnelen.

Bakterien der Gattung Nitrosomonas verarbeiten (oxidieren) Ammonium/Ammoniak (NH4/NH3) zu Nitrit (NO2) und Nitrobacter dann wiederum Nitrit zu unbedenklichem Nitrat (NO3). Wichtig, beide Bakteriengattungen benötigen für ihre Arbeit ausreichend Sauerstoff.

Leider hinken die Nitrobacter in ihrer Entwicklung den Nitrosomonas hinterher und deshalb kann es in der Anfangszeit bei zu viel Besatz und Fütterung zu erhöhten Nitritwerten kommen. "Zu viel" bedeutet in diesem Fall nicht zu viel nach allgemeinen Besatzempfehlungen, sondern zu viel für ein neu eingerichtetes oder schlecht eingelaufenes Aquarium, das können schon wenige Tiere und wenig Futter sein.

Nitrit sollte durch Tröpfchentest gut überwacht werden, denn dauerhaft hohe Nitritwerte (mehr als 0,8 mg/l) können tödlich für Bienengarnelen sein, auch wenn sie nicht wie Fische daran ersticken können. Werden zu hohe Werte erreicht, gilt es sofort zu handeln und Wasser zu wechseln, bis die Werte normal sind. Am besten ist es, wenn Nitrit und Ammonium/Ammoniak nach der Einlaufphasegar nicht mehr nachzuweisen sind. Was aber nicht automatisch bedeutet, dass dann alles in Ordnung sein muss. Garnelen laufen ja über den Boden und nehmen gefährliche Stoffe direkt von dort auf, die eventuell mit gewöhnlichen Tröpfchentests im Wasser selbst noch gar nicht nachzuweisen sind. Deshalb kommt es auch manchmal zu Todesfällen, ohne das bei dem Rest der Gruppe Verhaltensauffälligkeiten zu beobachten sind, denn dass Wasser selbst ist ja noch in Ordnung.

Das am Ende der Nitrifikation entstehende Nitrat, kann durch Wasserwechsel oder schnell wachsende Pflanzen reduziert werden, wird aber auch durch anaerobe Bakterien abgebaut, die sich im Red Bee Sand ansiedeln können. Durch die hochporöse Struktur entstehen in dem Granulat und in Zusammenwirkung mit aeroben Bakterien auch anaerobe Bereiche und somit nitratabbauende Bakterien. Die Wirkung ist hier am größten, wenn der Bodengrund durch Verwendung eines Bodenfilters als Filtermedium eingesetzt wird.



• Bakterien und Weichwasser

Leider entwickeln sich im Weichwasser generell langsamer und weniger Bakterien als in härterem Wasser. Das sollte man besonders bedenken, wenn man schon weiches Ausgangswasser hat und den Red Bee Sand verwenden möchte. Ideal für die Nitrifikations-Bakterien wäre ein pH-Wert zwischen 7 und 8, den wollen wir bei der Haltung und Zucht von Bienengarnelen ja aber vermeiden. Aus diesem Grund werden in Japan die Becken auch oft sehr stark befiltert und so die Ansiedlungsfläche für Bakterien erhöht, z.B. indem manchmal mehrere Außenfilter an einem Becken angeschlossen sind, um so eine sehr gute Anzahl von Bakterien für das entsprechende Becken zu erreichen. Auch die riesige Filteroberfläche des Red Bee Sand sollte man durch Verwendung von Bodenfilter ausnutzen. So hat man als Beispiel gleich 8 Liter Filtermedium in einem 60er Becken... das wäre ein ziemlich großer Außenfilter. Dabei sollte der Bodenfilter möglichst "schnell" laufen, damit eine gute Wasserzirkulation vorhanden ist und die Bakterien im Bodengrund aktiviert werden.

Tests beim Hersteller haben ergeben, dass bei ganzflächiger Bodenfilterung eine Maximalpopulation von Bakterien erreicht wird, wenn die gesamte Wassermenge im Aquarium alle 5 Minuten einmal durchgesetzt wird, also z.B. jede Minute 10 Liter Wasser bei einem 50 Liter Aquarium aus dem Filterauslass kommen.

Das erscheint, angesichts der landläufigen Empfehlung 1 - 2 mal die Beckenwassermenge pro Stunde zu filtern, extrem viel. Bedenkt man aber die "riesige" Filterfläche und die im Vergleich z.B. zu Außenfiltern geringere Durchflussgeschwindigkeit an den einzelnen Substratkugeln, kommt man unter Beachtung der für die Filterbakterien perfekten Sauerstoffversorgung auf diesen Wert.

Dies ist aber mit den gewöhnlichen Bodenfiltern kaum zu erreichen, da müsste man schon einen elektrischen Außenfilter an den Bodenfilter anschließen. Außerdem wollen wir die Garnelen ja im Becken nicht durchwirbeln, und wir denken ein "normaler" Betrieb ist im Regelfall auch ausreichend. Bei dem beschriebenen Test ging es ja hautsächlich um die "optimalen" Bedingungen und die bestmöglich erreichbare "Maximalpopulation" an Bakterien, etwas weniger darf es daher schon sein. Um einen dauerhaft guten Wasserdurchfluss zu gewährleisten, sollte man regelmäßig die oberen 2 - 3 cm vom Bodengrund mittels Mulmglocke vorsichtig reinigen.


pH-Wert unter 6

Ein pH-Wert von unter 6 sollte generell vermieden werden, weil es für die Nitrifikations-Bakterien dann wirklich schwierig wird. Unter Umständen kommt es sogar dazu, dass der wichtige Nitrifikationsprozess gar nicht in Gang kommt und ein gutes Einlaufen endlos lange dauert, bzw. nahezu unmöglich wird. Das kann mit einer Blockade der Nitrosomonas-Enzyme, oder der vermehrten Bildung von salpetriger Säure, welche für Nitrobacter giftig ist, zusammenhängen. Auch kann es an Stelle der wichtigen Bakteriengattungen zur Bildung anderer, noch langsamer wachsenden Bakterien kommen... aber hier wollen wir nicht weiter ins Detail gehen.

Leider kann man die Anzahl und den Zustand der Bakterien weder sehen noch voraussagen und jeder von uns nimmt einfach nur die "Zeit" als Anhaltspunkt. Einzig wichtig ist aber nicht wie lange, sondern wie gut ein Aquarium eingelaufen ist und bei Fehleinschätzungen sind Todesfälle leider vorprogrammiert.



Wichtige Empfehlung bei Auffälligkeiten der Garnelen

Verhalten sich die Tiere auffällig oder gibt es sogar vermehrt Todesfälle, bitte Wasserwerte überprüfen und bei Auffälligkeiten sofort ca. 40% Wasser wechseln, am besten in Verbindung mit einer Bodenreinigung, so dass der Boden garantiert frei von Kot- und Futterresten ist. Die Fütterung sollte man für mehrere Tage komplett einstellen und am nächsten Tag noch einmal einen Wasserwechsel machen. Anschließend täglich die Wasserwerte gut überwachen, bis sich das System wieder stabilisiert hat.



Haben die Tiere bereits Schaden genommen, kann es leider sein, dass noch weitere Tiere in den nächsten Tagen sterben, obwohl die Bedingungen wieder gut sind. Dies gilt im übrigen auch, wenn die Tiere aus einem anderen Becken mit schlechteren Bedingungen kommen, oder vielleicht schon anderweitig belastet sind und dann in ein gutes Becken gesetzt werden. Dies regt den Organismus an, die Tiere werden kurzzeitig wieder aktiv, wachsen, wollen sich häuten und verenden dann, weil sie vorbelastet waren und der Organismus diese Anstrengungen nicht mehr schafft. Das Sterben hat in solchen Fällen dann nichts mit Belastungen im neuen Becken zu tun, eher im Gegenteil, so paradox es auch klingen mag, wenn man in dem neuen Becken dann die toten Tiere findet.


Kritische Zeit

Die kritische Zeit bei einem neuen, oder einem neu besetztem Becken, sind in der Regel die ersten 30 Tage, wenn viel Futterreste und Ausscheidungen der Tiere einfach noch nicht ausreichend schnell abgebaut und unschädlich gemacht werden können. Am besten man beginnt damit wenige Tiere einzusetzen und sie nur alle paar Tage mit geringen Mengen zu füttern.

Auch wenn ein Becken vorher gut eingelaufen ist, wenn dann plötzlich Tiere eingesetzt werden und es wird losgefüttert, müssen erst für diese Bedingungen Bakterien nachwachsen und das kann für Bienengarnelen zu langsam sein.

Egal wie lange ein Aquarium schon läuft, es entwickeln sich immer nur soviel Bakterien, wie Nahrung für sie da ist. Es herrscht also ein Gleichgewicht. Wenn nun Tiere dazukommen, oder auch große Mengen bei einem gut laufenden Becken mit viel Besatz raus genommen werden, dann ist dieses Gleichgewicht immer gestört und muss sich erst wieder einpendeln, es bedarf also für ein Aquarium generell immer etwas Fingerspitzengefühl.


Animpfen mit Filterschlamm aus einem anderen Becken

In diesem Zusammenhang empfehlen wir in Aquarien mit Red Bee Sand auch nicht das so oft empfohlene "Animpfen", indem man Filtermulm aus einem anderen Becken in ein neues Becken gibt, um so die Einlaufzeit zu verkürzen, jedenfalls nicht, um dann schneller Garnelen einzusetzen. Es stellt sich die Frage, wovon sollen sich die abermillionen Bakterien, die jetzt in ein neues nacktes Becken kommen, ernähren? Sie werden wahrscheinlich zu einem Großteil sterben, vor allem wenn sie aus einem Becken mit anderen Wasserwerten kommen, denn es sind auch empfindliche Lebewesen, die solche Schwankungen nur schwer mitmachen. Man hätte so also eine Art Drecksbrühe in sein neues Becken geschüttet mit dem die vorhandenen oder übrig gebliebenen Bakterien nun erstmal klar kommen müssen und das dauert seine Zeit.


Es werden sich in einem Weichwasserbecken in kurzer Zeit nicht so viele neue Bakterien entwickeln und den Boden wieder sauber machen, dass man es nach dem Animpfen schon ein paar Tage später mit Bienengarnelen besetzen sollte. Nach dem Sterben werden sich die übrig gebliebenen Bakterien natürlich wieder schnell vermehren, es ist ja ein riesiges Überangebot an Nahrung vorhanden, wenn das aber alles aufgezehrt ist, fangen wieder viele an zu verhungern, da keine Nahrung für sie nachkommt und die Wasserqualität leidet erneut. Unter Umständen dauert es lange, bis so ein wirkliches Gleichgewicht vorhanden ist, so etwas lässt sich nun mal nicht erzwingen und oft genug lesen wir Berichte, in denen Todesfälle beklagt werden, trotz Animpfen... vielleicht ja auch grade deshalb, weil z.B. die Keimbelastung noch zu hoch war und zu früh nach dem Animpfen Garnelen eingesetzt wurden. Ansich ist Animpfen eine gute Sache um den Nitrifikationsprozess zu beschleunigen, aber auch wenn nach einiger Zeit dann keine bedenklichen Werte im Wasser selbst gemessen werden, Wassermilieu ist nicht gleich Bodenmilieu und Garnelen laufen nunmal hauptsächlich auf dem Boden und nehmen alles auf was dort rumliegt. Wer also animpfen möchte, der sollte mindestens so lange warten, bis der Boden wirklich wieder sauber ist und keine Gefahr mehr für Garnelen besteht, wenn sie diesen abweiden. Wie lange das dauert können wir nicht voraussagen.

Wir lassen aus diesem Grund in der Regel unsere Becken sich langsam entwickeln, fangen mit wenigen Garnelen an und füttern diese nur sehr sparsam. Natürlich ist es uns als Züchter nicht immer so möglich und manchmal müssen wir neue Becken auch mit vielen Garnelen besetzen, was uns zu Anfang auch auf Red Bee Sand in zwei Fällen Probleme machte, die wir aber mit Wasserwechsel, Bodenreinigung und kurzzeitigem Futterstopp schnell in den Griff bekommen haben.

Generell gehört zu diesem Gleichgewicht übrigens auch eine gewisse Regelmäßigkeit, also immer zur selben Zeit das Licht an und aus, nach Futterplan füttern, etc.



• Nun aber genug Theorie, kommen wir wieder zurück zur Praxis

Die Bodengrundhöhe sollte mindestens 4 cm betragen, damit der spezielle Bodengrund möglichst lange seine Wirkung beibehält und ausreichend als Filtermedium dienen kann. Anschließend füllen wir langsam mit Leitungswasser auf, so dass der Bodengrund nicht aufgewirbelt wird. Für die Einrichtung nehmen wir ein bis zwei Garnelenhäuser und einige Moosplatten. Die spärliche Einrichtung bei uns resultiert schlicht aus der besseren Übersicht, die wir ja in Zuchtbecken benötigen. Wer die Tiere nur halten und sich an ihrem Anblick erfreuen möchte, der kann sein Aquarium natürlich nach Herzenslust einrichten. Eine Pflanzendüngung in für Garnelenbecken üblicher Dosierung und mit garnelentauglichen Düngemitteln stellt auch in Aquarien mit Red Bee Sand kein Problem dar.

Nach dem Befüllen mit Wasser starten wir den bei uns luftbetriebenen Bodenfilter, legen noch ein paar Mineral Stones ins Becken, die das Wasser mit Mineralien anreichern und auch sehr effektiv Schadstoffe binden und streuen einen gehäuften Messlöffel Chi Ebi - Aufzuchtfutter auf die Wasseroberfläche. Die Oberflächenbewegung durch den Filter sorgt dafür, dass es absinkt und sich gleichmäßig auf dem Boden verteilt. Dieses spezielle Aufzuchtfutter steigert die Entstehung der wichtigen Mikroorganismen und grade dies ist später für die Babygarnelen sehr notwendig, aber auch adulte Tiere ernähren sich ständig davon. Wie bei anderen Futtermitteln gilt auch bei diesem speziellen Aufzuchtfutter, lieber öfter, dafür geringere Mengen füttern. Sind am nächsten Tag noch Futterreste davon zu sehen, z.B. im Moos, bitte nicht weiter füttern und beim nächsten Mal auch geringere Mengen verwenden.

Wer Garnelen beobachtet, der erkennt schnell, dass die unermüdliche Nahrungsaufnahme und das Abweiden von Oberflächen eine Dauerbeschäftigung sind. Es handelt sich nicht um Tiere, die ein oder zwei Mahlzeiten am Tag benötigen und sich den Rest des Tages mit anderen Dingen beschäftigen, daher ist eine deckende Besiedlung von Mikroorganismen sehr wichtig. Leider sind Babygarnelen noch viel empfindlicher und der Grad zwischen Verhungern und Schadstoffbelastung durch zu viel Futter ist sehr gering. Hier gilt es Geduld zu haben, sich ranzutasten und eigene Erfahrungen individuell für sein Becken zu sammeln. Selbst zwei Becken im selben Haushalt und mit gleicher Einrichtung laufen nicht gleich, jedes Becken ist ein eigenes kleines Biotop und die Mikrobiologie unterscheidet sich von Becken zu Becken, manchmal sogar erheblich. So kommen dann z.B. in dem Einen Babygarnelen gut hoch und in dem Anderen sterben alle innerhalb der ersten 10 Tage.

Sind alle Oberflächen abgeweidet, oder bildet sich kaum Belag, stürzen sich Garnelen regelrecht auf Zusatzfutter. Sind nur wenige Garnelen in einem Becken und ist genug zum Abweiden vorhanden, nehmen Garnelen extra Futter oft gar nicht richtig wahr, oder nur zögerlich Notiz davon. Nicht zu verwechseln mit Garnelen die durch Schadstoffbelastung oder andere Probleme keine Notiz von Futter nehmen, dies ist aber dann auch oft daran zu erkennen, dass diese Tiere nicht aktiv durchs Becken stromern und ständig mit den Ärmchen Nahrung suchen, sie sitzen eher ruhig da und bewegen die Ärmchen kaum.

Babygarnelen bleiben nach dem Schlupf oft mehrere Tage an der Stelle der Geburt und wenn dort nicht genug Nahrung vorhanden ist, dann sterben sie leider sehr schnell. Das Aufzuchtfutter wird daher sehr empfohlen, da dies in jede Ecke des Beckens kommt und so auch überall ausreichend Mikroorganismen entstehen können, die den Garnelen als Nahrung dienen.


Temperatur

Die Temperatur unserer Zuchtbecken beträgt ca. 23 - 25° C. Garnelen sind wechselwarme Tiere, das bedeutet die Wassertemperatur hat direkte Auswirkungen auf den Organismus. Bei kälteren Temperaturen wachsen die Tiere langsamer und die Vermehrung wird reduziert, bis ganz eingestellt. Ist es wärmer, oder steigt die Temperatur zu schnell, regt das unter Umständen den Organismus so sehr an, dass die Tiere zu schnell wachsen und verenden können, da sich der Häutungsprozess so schnell nicht anpassen kann. Leider eine oftmals berichtete Begleiterscheinung, wenn jedes Jahr zum Sommer die Temperaturen in Aquarien schnell ansteigen... Ab 30° C wird es tödlich für Bienengarnelen, dies also bitte unbedingt vermeiden. Nach unten hin sollten 10° C nicht unterschritten werden.


Beleuchtung

Die Beleuchtungsdauer ist bei uns 11 - 12 Stunden.
Eine spezielle Beleuchtung benötigt man nicht, wir verwenden gewöhnliche Tageslichtröhren.


Fütterung

Nach dem Besatz füttern wir nur alle paar Tage und später fast täglich einen Messlöffel Chi Ebi - Aufzuchtfutter und dann auch Ebi Dama - Hauptfutter, je nach Anzahl der Tiere. Aber auch Spinat, Mangold, sowie einmal in der Woche etwas Artemia etc. können gut gefüttert werden. Futterreste sollten aber generell aus dem Becken genommen werden und man sollte sich eine Futtermenge angewöhnen, die die Tiere innerhalb von 1 - 2 Stunden auffressen. Lieber öfter kleinere Mengen, als alle paar Tage gleich so viel, dass auch am nächsten Tag noch was im Becken liegt.


Wasserwechsel

Die regelmäßigen und auch weiterhin empfohlenen Wasserwechsel haben wir in den Becken mit Red Bee Sand auf ca. 1/4 alle zwei Wochen reduziert und solange die Wasserqualität stimmt, ist dies auch kein Problem. In Japan wechseln manche Züchter über eine noch längere Zeit kein Wasser, allerdings haben sie auch, wie schon erwähnt, oft zwei oder noch mehr Filter an einem Becken.

Ist die Nitrifikation gut angelaufen und sind Garnelen im Becken, sollte man unbedingt auch regelmäßig das Endprodukt Nitrat (NO3) überwachen, sowie auch Phosphat (PO4). Kommt es hier zu erhöhten Werten, muss Wasserwechsel gemacht werden, soviel und solange bis die Werte wieder im Normalbereich liegen. Eine gute Filterung, wie z.B. über Bodenfilter und Verwendung von Red Bee Sand, kann dafür sorgen, dass die Nitrifikation schneller und besser als gewohnt abläuft und so erhöht sich NO3 eventuell recht schnell.

Zu den regelmäßig überprüften Wasserwerten sollten wenigstens pH, GH, KH, NO2, NO3, NH4, PO4 gehören.


Selbstverständlich sind nicht alle Angaben allgemeingültig, denn Aquarien laufen nicht immer gleich.
Jeder Aquarianer sollte daher versuchen, passend zu seinem Becken das richtige Gespür zu entwickeln...
Für Fragen hierzu stehen wir gerne zur Verfügung.



• Start - Vorschlag für die ersten 30 Tage nach dem Einrichten

Generell für alle Becken, auch mit anderem Bodengrund wie z.B. einfachem Kies oder Sand.

Aktion
Tag 1 Einen gestrichener Messlöffel Chi Ebi, für die Bakterien.
Tag 2
Tag 3 Wasserwerte messen...
Ist die GH unter 5, mit Liquid Mineral Ca+ erhöhen.
Tag 4
Tag 5
Tag 6
Tag 7 Wasserwerte messen, anschließend 1/3 Wasserwechseln.
Gute Werte sind pH 6 - 7, GH 5 - 15, KH 0 - 2, NO2 und NH4 0 - 0,25mg/l
Tag 8
Tag 9
Tag 10 Gestrichener Messlöffel Chi Ebi füttern.
Tag 11
Tag 12
Tag 13
Tag 14
Tag 15 Wasserwerte messen, anschließend 1/3 Wasser wechseln.
Tag 16
Tag 17
Tag 18
Tag 19 Wasserwerte messen...
Die ersten Garnelen können einziehen, wenn alle Werte bisher im grünen Bereich waren und sind.
Die Garnelen langsam an das neue Wasser gewöhnen. Nicht füttern.
Tag 20
Tag 21
Tag 22 Wasserwerte messen und einen gestrichenen Messlöffel Chi Ebi füttern.
Tag 23
Tag 24 Ebi Dama oder Ebi Dama Special füttern.
Nach 2 Stunden wieder rausnehmen, wenn nicht alles gefressen wurde.
Tag 25
Tag 26
Tag 27 Wasserwerte messen und einen gestrichenen Messlöffel Chi Ebi füttern.
Tag 28
Tag 29 Ebi Dama oder Ebi Dama Special füttern.
Nach 2 Stunden wieder rausnehmen, wenn nicht alles gefressen wurde.
Tag 30 1/3 Wasser wechseln.

Nun können, wenn gewünscht, ein paar mehr Garnelen einziehen und die Fütterung kann langsam erhöht werden. Aber bitte immer die Wasserqualität im Auge haben, dazu gehört z.B. auch die regelmäßige Messung von Nitrat (NO3) und Phosphat (PO4).



• Futterplan - Vorschlag

Für gut eingelaufene und stabile Becken...

Wochentag füttern mit...
Montag Chi-Ebi - Aufzuchtfutter
Dienstag Ebi-Dama - Hauptfutter
Mittwoch Spinat/Mangold und Chi-Ebi
Donnerstag Ebi-Dama - Hauptfutter
Freitag Chi-Ebi - Aufzuchtfutter
Samstag Ebi-Dama Special - Hauptfutter
Sonntag Artemia und Chi-Ebi

Hinweis!

Futterreste generell nach spätestens 2 Stunden entfernen.
Am besten so füttern, dass es nach 2 Stunden gar keine Futterreste mehr gibt.




Und nun wünschen wir allzeit viel Spaß und Erfolg bei der Haltung und Zucht von Bienengarnelen.

Takayuki Shirakura, Carsten und Frank Logemann



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